„Ich würde es sofort wieder machen, ohne zu zögern.“ – Renee Cloutier-Voss

F&A zu LLD-Beschwerden

    • Wie werden Beinlängendifferenzen diagnostiziert?
        • Eine Beinlängendifferenz kann je nach Ursache bereits bei Säuglingen, Kindern oder später im Leben diagnostiziert werden. Bei einer Beinlängendifferenz ist ein Bein kürzer als das andere, wenn die Hüftgelenke auf gleicher Höhe sind. Da Probleme mit der Hüfte (z. B. ein lockeres Gelenk) oder dem Rücken (Skoliose) ein Bein ebenfalls kürzer wirken lassen können – selbst, wenn beide Beine gleich lang sind – wird die Diagnose anhand einer körperlichen Untersuchung und einer Röntgenaufnahme gestellt. Zwar gibt es dazu unterschiedliche Meinungen, aber das Standardverfahren zur Messung einer Beinlängendifferenz umfasst eine umfangreiche körperliche Untersuchung, die eine gründliche Beobachtung des Patienten beim Gehen und Laufen beinhaltet. Zusätzlich führt der Arzt eine Röntgenanalyse von drei Gelenken im Stehen oder eine Röntgenaufnahme durch, um die tatsächliche Beinlänge zu ermitteln. Während der Röntgenaufnahme wird ein langes Lineal ins Sichtfeld gelegt, um jeden Beinknochen genau messen und bestimmen zu können, wie groß die Differenz ist (oder sein wird, wenn das Kind sich noch im Wachstum befindet). Das hilft bei der Entscheidung darüber, welche Behandlung am besten geeignet wäre.
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    • Wie werden Beinlängendifferenzen behandelt?
        • Die Behandlung einer Beinlängendifferenz hängt vom Ausmaß des Beinlängenunterschieds, dem Alter des Patienten und der Ursache ab, sofern diese bekannt ist. Es stehen sowohl operative als auch nichtoperative Optionen zur Verfügung. Während eine kleine Beinlängendifferenz vielleicht gar keine Probleme verursacht, kann eine große Differenz (mehr als 2 cm) zu sichtbarem Hinken führen und muss häufig behandelt werden. Zu den nichtoperativen Behandlungsoptionen zählen das “Abwarten” bei Kindern, die noch im Wachstum sind, sowie die Schuherhöhung, mit der zwar die Symptome behandelt werden, die Beinlängendifferenz aber nicht dauerhaft behoben wird. Es gibt auch operative Methoden zur Behandlung einer Beinlängendifferenz. Jede dieser Methoden führt zu einer dauerhaften Korrektur der Beinlängen. Je nach Ihren Beschwerden kann Ihr Arzt sich für die Kürzung des zu langen oder die Verlängerung des zu kurzen Beines entscheiden. Operative Behandlungsmethoden werden in der Regel bei größeren Beinlängendifferenzen und bei Patienten eingesetzt, die eine dauerhafte Lösung ihres Problems wünschen.
          • Eine Beschränkung des Knochenwachstums (Epiphysiodese oder Wachstumsblockade) ist häufig wirksam, wenn sie zum richtigen Zeitpunkt während der Pubertät durchgeführt wird, kann aber zu einer geringeren Körpergröße führen.
          • Eine Knochenverkürzung ist zwar besser planbar als eine Wachstumsblockade (Epiphysiodese), zieht aber eine deutlich längere Erholungszeit nach sich.
          • Mit einer Operation zur Beinlängendifferenz kann der Patient seine volle Körpergröße wiederherstellen. Vergleichbare Möglichkeiten für einen Längenausgleich sind die externen Fixateure, die vergleichbare Ergebnisse liefern. Der Fixateuer hat im Vergleich zum internen Verlängerungsnagel eine erhöhte Komplikationsrate.1

        Einige Beinlängendifferenzen müssen unter Umständen gesondert behandelt werden, aber Sie und Ihr Arzt entscheiden, welche Behandlung für Sie (oder Ihr Kind) gegebenenfalls am besten geeignet ist. Jede Behandlung wird unter Berücksichtigung der endgültigen Körpergröße und Beinlängen des Kindes geplant, nicht mit seiner bestehenden Größe und Beinlängen.
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    • Welche Beschwerden sind langfristig zu erwarten?
        • Generell sollte bei einer Beinlängendifferenz von mehr als 1,5 bis 2,0 cm behandelt werden, denn bei einem Beckenschiefstand kann das Gehen auf die Dauer zu Schmerzen in Rücken, Hüfte oder den Knien führen. Beim Gehen oder Laufen wird das Gewicht zur Unterstützung ständig von einem Fuß auf den anderen übertragen. Mit einer Beinlängendifferenz oder unterschiedlichen Beinlängen kann es sein, dass man mehr Energie zum Gehen aufwenden muss und die Muskelkraft weniger effizient genutzt werden kann, was das Gehen erschwert. Trotzdem gibt es viele Menschen, die mit einer geringfügigen LLD leben und keine Schmerzen oder anderen Beschwerden haben. Wenn die Beine nicht die gleiche Länge aufweisen, kommt es zu einem hinkenden Gang. Bei einem kleinen Beinlängendifferenz (weniger als 4,8 Zentimeter) kann eine Person hinken, indem sie das Becken kippt, was wiederum zu einer leichten Krümmung der Wirbelsäule führt. Wenn die Differenz zwischen den Beinen größer ist, wird das Hinken schlimmer, was zu Rückenschmerzen und einer starken Krümmung der Wirbelsäule führen kann. Das Hinken verursacht einen abnormalen Druck auf die Gelenke und kann unbehandelt zu schmerzhafter Arthritis in der Hüfte, an Knie oder Knöchel führen. Zusätzlich können ungleiche Beinlängen – an den oberen und unteren Extremitäten – gerade bei Kindern zu sozialen Problemen führen. Einige Eltern sorgen sich, dass die Beinlängendifferenz zu einer Wirbelsäulenverkrümmung (Skoliose) führen oder diese begünstigen kann. Menschen mit einer Beinlängendifferenz können zwar eine scheinbar verkrümmte Wirbelsäule haben, doch die Beinlängendifferenz führt nicht zu einer dauerhaften Verformung der Wirbelsäule (Skoliose). In aufrechter Position kann eine Beinlängendifferenz zu einer Schiefstellung des Beckens führen. Die Wirbelsäule wird versuchen, diese Schiefstellung auszugleichen, indem sie sich in die entgegengesetzte Richtung krümmt. Diese Krümmung ist in der Regel flexibel und verschwindet in sitzender Position wieder. Es ist auch möglich, dass sowohl eine Beinlängendifferenz als auch eine Wirbelsäulenverkrümmung vorliegt, aber nur als zwei voneinander unabhängige Krankheitsbilder. Je größer die Ungleichheit zwischen den Beinlängen und je jünger der Patient ist, umso mehr Probleme können während des Wachstums des Patienten auftreten. Wenn dieser Längenunterschied nicht behandelt wird, treten häufig Probleme mit dem Rücken, der Hüfte und dem Knie auf. Doch die gute Nachricht ist, dass die Behandlung einer Beinlängendifferenz (LLD) häufig positiv verläuft und die Patienten anschließend ein gesundes und glückliches Leben führen können.
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F&A zur Behandlung von LLD

    • Wie kann ein Knochen verlängert werden?
        • Knochen ist Lebendgewebe. Er kann sich selbst regenerieren. Das sieht man am besten am Beispiel eines Knochenbruchs. Wenn Patienten den Arzt mit einem Knochenbruch aufsuchen, erhalten sie häufig einen Gips um den verletzten Arm oder das Bein. In den darauffolgenden Wochen wird der Knochen sich selbst reparieren und heilen. Dann wird der Gips entfernt und die Patienten können wie gewohnt ihre Alltagsaktivitäten wieder aufnehmen. Dieser gleiche Heilungsprozess kann auch zur Verlängerung eines Knochens genutzt werden. Der Arzt kann operativ den Knochen brechen und dann den Heilungsprozess einleiten. Anstatt den Knochen an der ursprünglichen Stelle wieder zusammenwachsen zu lassen, wird der Knochen langsam auseinandergezogen (ca. 1 mm pro Tag). Während die zwei Knochenenden Stück für Stück auseinandergehen, füllt der Körper die dadurch entstehende Lücke mit neuem Knochen. Der Knochen heilt langsam über einige Monate und bildet so die zusätzliche Länge in dem vorher kürzeren Knochen nach.
    • Ist die Beinverlängerung schmerzhaft?
        • Allein bei der Vorstellung, dass ein Knochen gestreckt wird, denkt man an Schmerzen. Allerdings sind die täglichen Anpassungen, die mit dem PRECICE internen Verlängerungssystem vorgenommen werden, so gering, dass die meisten Patienten diese noch nicht einmal spüren. Doch die Beinverlängerung verläuft bei jedem anders. Im Allgemeinen werden die ersten 2,5 cm am einfachsten erreicht. Danach wird es etwas schwieriger. Sobald die anfänglichen Operationsbeschwerden abgeklungen sind, benötigen viele Patienten während des Verlängerungsprozesses keine Schmerzmittel mehr.
    • Wie viel Unterschied kann bei der Beinverlängerung operativ korrigiert werden?
        • Die Beschränkungen einer operativen Beinverlängerung hängen zumeist von der Ursache ab, die der Knochenverlängerung überhaupt zugrunde liegt. Generell gilt: Je mehr Knochen verlängert werden muss, umso mehr Risiken gibt es. Daher ist es wichtig, dass Sie mit Ihrem Arzt abklären, in welchem Umfang eine Verlängerung für Ihre speziellen Umstände realistisch ist.
    • Bin ich ein Kandidat für das PRECICE interne Verlängerungssystem?
        • Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, um mehr über die Risiken einer Beinverlängerung zu erfahren und um herauszufinden, ob PRECICE das richtige für Sie ist.
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