Schrauben und Platten werden in den Knochen ober- und unterhalb der Wachstumsfuge eingesetzt, die dadurch am Wachsen gehindert wird.
Ärzte können auch Knorpel ausschaben und so das Wachstum dauerhaft stoppen.

Eine Methode zur Korrektur einer Beinlängendifferenz ist die Verlangsamung des Wachstums des längeren Beins, damit das kürzere Bein die Gelegenheit hat, dem Wachstum des längeren Beins nachzukommen.

Bei Kindern, bei denen sich die Knochen noch im Wachstum befinden, kann die Korrektur der Beinlängendifferenz mit einer Operation erfolgen, die das Wachstum in der längeren Extremität verzögert oder stoppt. Für Erwachsene ist dieses Verfahren nicht geeignet.

Jeder der langen Knochen in Ihrem Bein (Oberschenkelknochen, Schienbein und Wadenbein) hat eine Wachstumsfuge oben und unten am Knochen. Ihr Arzt kann das Wachstum eines Knochens auf unterschiedliche Weise verlangsamen, indem er eine oder mehrere Wachstumsfugen in den Knochen des längeren Beins behandelt.

Eine Epiphysiodese ist ein bei Kindern durchgeführtes Verfahren, bei dem die Wachstumsfuge (Epiphyse) – vorübergehend oder dauerhaft – fusioniert wird, um das Wachstum des Knochens im guten Bein zu blockieren. Damit wird die Beinlängendifferenz aber nicht sofort behoben. Vielmehr wird die Beinlängendifferenz mit zunehmendem Wachstum der kürzeren Extremität immer geringfügiger.

Es gibt mehrere häufig eingesetzte Methoden für eine operative Wachstumsblockade (Epiphysiodese). Ärzte können die Wachstumsfuge anbohren, Schrauben in die Wachstumsfuge einsetzen oder jede Seite der Wachstumsfuge mit einer kleinen Platte versperren, damit der Knochen am Wachsen gehindert wird. Sie können auch verbleibenden Knorpel dauerhaft entfernen, um das Wachstum zu stoppen.

Eine Wachstumsblockade kann bei einer großen Beinlängendifferenz in Verbindung mit einer Beinverlängerungsoperation eingesetzt werden, um zu vermeiden, dass zusätzliche Verlängerungsverfahren benötigt werden. Wenn Sie zum Beispiel eine Ungleichheit von 10 cm aufweisen und bereits 7 cm durch eine Verlängerung dazugewonnen wurden, könnte eine Wachstumsblockade der Extremität zur Angleichung an die fehlenden 3 cm angewendet werden, ohne dass eine weitere Operation nötig wäre.

Der Zeitpunkt für dieses Verfahren ist dabei ausschlaggebend. Ein Arzt muss die mögliche Gesamtkörpergröße bestimmen und genau festlegen, zu welchem Zeitpunkt in der Pubertät das Verfahren durchgeführt werden soll, damit die Extremitäten am Ende des Skelettwachstums nahezu gleich lang sind.

Trotz aller technologischen Fortschritte in der Medizin, ist die genaue zeitliche Festlegung für die Durchführung einer Epiphysiodese immer noch nur eine auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhende Vermutung. Der Arzt muss das verbleibende Wachstumspotenzial beurteilen und entscheiden, wann der richtige Zeitpunkt wäre, um das Wachstum zu stoppen, damit die gewünschte Korrektur erreicht wird. Der Arzt muss sich zudem für die richtige(n) Wachstumsfuge(n) entscheiden, die er oder sie für die Korrektur blockieren möchte.

Dieser Beurteilungsprozess ist auch heute noch eine ungenaue Wissenschaft. In den meisten Fällen sollte Ihr Arzt jedoch in der Lage sein, den Zeitpunkt ziemlich genau bestimmen zu können. Es ist jedoch möglich, dass die Beinlängen mit der Epiphysiodese entweder unter- oder überkorrigiert werden.

Häufig finden Kinder und ihre Eltern diese Behandlungsoption nicht sehr ansprechend, da das längere Bein effektiv verkürzt wird und das gesunde Bein operiert werden muss.

Außerdem basiert dieser operative Eingriff darauf, das Wachstum der längeren Gliedmaße zu verzögern, damit die kürzere Gliedmaße an Länge aufholen kann – was im Fall einer Beinlängendifferenz bedeuten würde, dass der Patient kleiner wird als vorgesehen. Die verlorene Körpergröße entspricht der Länge der gewünschten Korrektur der Beinlängendifferenz.

Wenn der Patient zum Beispiel eine Beinlängendifferenz von 2 cm hat, würde der Patient potenziell 2 cm Körpergröße verlieren, um gleich lange Beine zu erhalten. Wenn der Unterschied geringfügig ist, sollte das den Patienten nicht weiter beunruhigen. Für Patienten, die ohnehin nicht sehr groß sein würden, wenn sie ausgewachsen sind, könnte der Verlust von Körpergröße jedoch nicht so leicht hinzunehmen sein.

Hinweis: Wenn eine Epiphysiodese durchgeführt wurde, aber am Ende des Wachstums immer noch eine Beinlängendifferenz vorliegt, stehen dem Patienten immer noch die anderen Verfahren zur Behebung der Beinlängendifferenz offen. Beispielsweise kann eine für das kürzere Bein verwendet werden, wenn es sich nur noch um einen kleinen Unterschied handelt. Bei größeren Restunterschieden könnte die kürzere Extremität verlängert oder die längere verkürzt werden, indem man ein Stück des Knochens entfernt.

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